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Der SuS Phönix Bielefeld 09 e.V. feiert 30 jähriges Jubiläum. Für einen Leichtathletikverein bietet sich da natürlich ein Jubiläumslauf an.
Moment mal! Ein Verein mit 09 feiert 2015 30 jähriges Jubiläum? Wie geht das denn?
Nun, die Antwort ist recht einfach. Spiel und Sport Phönix Bielefeld wurde am 21. Februar 1909 von Hugo Fahrtmann gegründet. 1933 wurde der Verein verboten.
Am 21. Februar 2009, also auf den Tag genau 100 Jahre nach der ursprünglichen Gründung, wurde der Verein neu gegründet. Da passt der 21. Februar für einen Jubiläumslauf natürlich perfekt. Für jede der wählbaren Distanzen (6 km, Halbmarathon, Marathon und 50 km) wurden 30 Läufer gesucht. Einer für jedes Jahr.
Man konnte sich ganz old school nur in schriftlicher Form für den Lauf melden. Auch brauchte man eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Arzt.
Da mir das Zeitlimit für die 50 km zu knackig war, meldete ich mich für den Marathon. Im Nachhinein war das die richtige Entscheidung. Aber der Reihe nach.
Während im Annastift in Hannover der weltweit erste Marathon in einem Treppenhaus ausgetragen wurde, machte ich mich auf den Weg nach Ostwestfalen. Zugegeben, der Treppenhausmarathon hat mich sehr gereizt. Aber ich war schon für Bielefeld gemeldet. In meiner momentanen schlechten Form ist ein normaler Marathon schon Herausforderung genug. Und ein einmaliger Lauf in der Stadt, die es nicht gibt ist ja auch was besonderes.
Grob eine dreiviertel Stunde vor Start betrat ich das Restaurant „Alt-Stieghorst“, welches heute unser Hauptquartier sein sollte.
Beim Briefing stießen einige Regeln auf Unverständnis bei so manchen Teilnehmer. So waren unter Anderem Startnummernbänder verboten.
Ich machte mich mit den ersten Mitläufern bekannt. Dieses war übrigens der erste Lauf seit Jahren, wo ich niemand im Startfeld kannte. Das blieb natürlich nicht lange so. Und so lernte ich gleich zwei weitere Kollegen der „ESKORTE 2300“ kennen.
Beim umziehen hätte ich mal mehr auf die Uhr schauen sollen. Beinahe hätte ich meinen Start verpasst. Noch während des Startschusses war ich mit der Befestigung des Chips beschäftig. 

Foto: SuS Phönix Bielefeld 09 e.V.



Trotzdem konnte ich noch am Startfeld dran bleiben. Einmal kurz beim Race Director abgeklatscht und schon befand ich mich in der Auftaktrunde um einen Ententeich.
Ihr sollten 21 Runden durch den Stieghorster Stadtpark folgen. Jede Runde war 1.967,295 Meter lang und hatte in etwa 14 Höhenmeter. Mit der Auftaktrunde kamen wir so auf die Marathondistanz und 300 Höhenmeter. Die Strecke war so angelegt, das man pro Runde zwei Mal am einzigen Verpflegungspunkt vorbei kam. Ich hatte also 42 Mal Gelegenheit zum tanken. Am VP gab es neben Bananen, Naschkram, Tee, Iso, Wasser und Schmalzbroten immer gute Laune. Ein großes Lob hier von meiner Seite. Die Jungs haben ihren Job wirklich super gemacht.
Auf jeden Fall besser als ich. Bei mir liefen sich die ersten zehn Kilometer gut. Zu gut. Die Folge waren recht schnell schwere Beine. Ok, wirklich überraschend war das bei meinem derzeitigen Trainingsstand nicht. Aber förderlich für die Psyche war das auch nicht. Das Rennen sollte für mich überhaupt sehr mental werden. Ich dachte irgendwann nur noch von Runde zu Runde. Sehr oft dachte ich ans aufgeben, trotzdem konnte ich mich immer wieder aufraffen. 

Foto: SuS Phönix Bielefeld 09 e.V.



Vier Runden vor Ende schlug ein Graupelschauer weiter aufs Gemüt. Aber auch der konnte mich nicht aufhalten. Jetzt erst Recht! Die letzten Kilometer freute ich mich nur noch aufs warme Ziel. Die letzte Runde machte mir sogar wieder richtig viel Spaß. Mit meinem traditionellen Endspurt rannte ich ins Ziel.

Kaum angekommen wurde mir gleich wärmer Tee gereicht. Bei einem gemütlichen Beisammensein im Restaurant gab es dann noch Urkunde, Shirt und leckeren Geburtstagskuchen.



Foto: SuS Phönix Bielefeld 09 e.V.





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